Ein zentrales Ergebnis des Projekts ist der nun veröffentlichte
Leitfaden für mehr ökologische Nachhaltigkeit in der ambulanten Pflege,
der sich an Leitungspersonen und Mitarbeitende ambulanter Pflegedienste
richtet. Der DBfK hat intensiv an der Entwicklung dieses Leitfadens mitgewirkt.
Der Pflegeleitfaden bietet praxisnahe Impulse, wie ambulante Pflegedienste zum Klimaschutz beitragen können – von nachhaltiger Mobilität über ökologische Beschaffung bis hin zu Abfallvermeidung, Energieeinsparung und Teamkultur. Ziel ist es, konkrete Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die sich im Pflegealltag umsetzen lassen – ohne die Versorgungsqualität oder Arbeitsbedingungen aus dem Blick zu verlieren.
Die 10 wichtigsten Maßnahmen aus dem Leitfaden:
Hier haben wir die zehn Maßnahmen zusammengestellt, mit denen Sie starten können, um sofort den ökologischen Fußabdruck z. B. Ihres Pflegedienstes bereits mit kleinen Schritten zu reduzieren. Viele Maßnahmen können kostenneutral oder zumindest kostengünstig, eventuell sogar mittels Förderungen umgesetzt werden. Außerdem wirkt sich gelebter Umwelt- und Klimaschutz positiv auf die Gewinnung neuer Kolleg:innen, die Mitarbeiter:innenbindung und die Patient:innenzufriedenheit aus.
- Begeistern Sie andere für das Thema! Nutzen Sie die Nähe zu Ihren Mitarbeitenden, zu Ihren Klient:innen und deren Angehörigen und zu Ihren Netzwerkpartner:innen und Versorgern aus dem interprofessionellen Behandlungsteam – klären Sie auf zu diesem Thema! So gewinnen Sie Sympathien und Mitstreiter:innen.
- Setzen Sie konsequent auf Präventionsmaßnahmen und pflegerische Prophylaxen, bei den Mitarbeitenden (z. B. Infektionsschutz, Hautschutz, rückengerechtes Arbeiten) und den Klient:innen, um Komplikationen und Pflegeprobleme zu vermeiden.
- Rüsten Sie auf E-Mobilität um – entweder nach und nach Fahrzeuge aus der Betriebsflotte und/oder entscheiden Sie sich zusätzlich für E-Bikes für Fahrradrouten – das hat gleichzeitig einen positiven Effekt auf die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden.
- Digitalisieren Sie Ihre Arbeitsprozesse und insbesondere die Klient:innendokumentation – das spart Papier und Druckertinte und fördert darüber hinaus eine schnelle Kommunikation im Versorgungsteam.
- Digitalisieren Sie die Dienst- und Tourenplanung und nutzen Sie hierfür pflegedienstspezifische Software oder KI für eine effiziente und wirtschaftlich sinnvolle Routenplanung. Das spart nicht nur Emissionen, sondern zusätzlich Geld für Sprit, den Verschleiß der Autos sowie die wertvolle Arbeitszeit Ihrer Pflegekräfte.
- Kaufen Sie Ihre Arbeitsmaterialien regional und nachhaltig ein (z. B. recyceltes Druckerpapier), neben der Einsparung von Emissionen führt das zur Stärkung Ihrer ortsnahen Wirtschaft.
- Gestalten Sie Ihre Büroräume umweltfreundlich(er). Rüsten Sie z. B. um auf LED-Lampen und wassersparende Perlatoren. Schmücken Sie die Räume für ein besseres Klima mit Grünpflanzen. Und ziehen Sie in Erwägung, neues Mobiliar nachhaltig und vielleicht sogar zertifiziert anzuschaffen. Entwickeln Sie ein Heiz- und Lüftungskonzept, das spart viel Energie und Geld und sorgt sowohl in der kalten wie in der heißen Jahreszeit für ein angenehmes Raumklima und zufriedene Mitarbeitende.
- Vermeiden und trennen Sie Müll durch die Standardisierung von Arbeitsprozessen – definieren Sie in Anlehnung an die KRINKO-Empfehlungen für alle Prozesse den Materialeinsatz. Das kann sich positiv auf den Verbrauch z. B. von Handschuhen und Desinfektionsmitteln auswirken. Unterstützen Sie auch Ihre Patient:innen in ihrer Häuslichkeit hierbei.
- Checken Sie die Klimafreundlichkeit von Anbieter:innen in Ihrer Umgebung, z. B. von Sanitätshäusern (Stichwort: zertifizierte Pflegebetten) oder Anbieter:innen von „Essen auf Rädern“ (Porzellan- statt Einweggeschirr) und beraten Sie Ihre Patient:innen hierzu.
- Planen Sie Ihre Büroräume energieeffizient oder denken Sie über eine Umrüstung und ggf. eine Begrünung von zugehörigen Flächen nach.
Der Leitfaden zum Download