Seit ihrer formalen Neugründung im September 2025 ist das European Forum of National Nursing and Midwifery Associations (EFNNMA) die zentrale Stimme der Pflege- und Hebammenverbände in der Europa-Region der WHO. Mit Sitz in Brüssel vereint die Organisation nun 23 Mitgliedsverbände – und stärkt den Dialog zwischen EU-, Ost- und Zentralasien-Staaten.
Das European Forum of National Nursing and Midwifery Associations (EFNNMA), die Dachorganisation der Pflege- und Hebammenberufsverbände der Nicht-EU-Staaten in der WHO-Europa-Region, hat sich im September 2025 offiziell als Körperschaft in Brüssel registriert und damit formal neu gegründet. Die EFNNMA ist ursprünglich 2013 entstanden, nachdem die WHO Europa ihre internen Berufsforen aufgelöst hat. Sie ist heute die einzige europäische Organisation, in der Pflege- und Hebammenverbände gemeinsam vertreten sind – über EU-Grenzen hinaus, von Westeuropa bis Zentralasien.
Am 15. Oktober 2025 fand in Dublin die erste große Konferenz nach der Neugründung statt. Vertreterinnen und Vertreter aus zahlreichen Ländern diskutierten aktuelle Herausforderungen der Professionen. Im Mittelpunkt stand der zum Internationalen Tag der Pflegenden (IND) im Mai veröffentlichte „State of the World’s Nursing Report 2025“, der aufzeigt, wie groß die globalen Lücken bei Personal, Ausbildung und Arbeitsbedingungen sind. Zudem wurde das von WHO Europa initiierte ‚Nursing Action Project‘ vorgestellt, das Strategien zur Rekrutierung und Bindung von Pflege- und Hebammenpersonal entwickelt. Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung war die psychische Gesundheit des Pflegepersonals. Howard Catton, CEO des International Council of Nurses (ICN), warnte vor der wachsenden Belastung und forderte mehr politische Maßnahmen zum Schutz der Berufsgruppen.
Die EFNNMA will künftig eine stärkere Stimme im europäischen Gesundheitsdiskurs sein – und Brücken schlagen zwischen unterschiedlichen Gesundheitssystemen. In Zeiten engerer Zusammenarbeit von WHO Europa und EU-Kommission seit der Pandemie gilt sie als Schlüsselakteur, um Pflege und Hebammenwesen europaweit zu stärken.