DBfK aktuell - November 2025

Übersetzung der neuen Definitionen von „Nurse“ und „Nursing“ präsentiert

In einem gemeinsamen Webtalk mit Kolleg:innen aus Österreich und der Schweiz haben wir im Oktober die deutsche Übersetzung der ICN-Definitionen von „Nurse“ und „Nursing“ vorgestellt. Dabei ging es um die Herausforderungen bei der Übersetzungsarbeit ebenso wie um die Bedeutung der Definitionen für Berufspolitik und Praxis. 

In einem gemeinsamen Arbeitsprozess haben DBfK, ÖGKV (Österreich) und SBK (Schweiz) die Übersetzung erstellt. Zum Webtalk hatten sich etwa 220 Kolleg:innen aus den drei Ländern eingewählt und erlebten zunächst den neuen Präsidenten des International Council of Nurses (ICN), José Luis Cobos Serrano. Er würdigte das Engagement der drei deutschsprachigen Mitgliedsverbände in seinem Grußwort.

Darüber hinaus betonte er die hohe Bedeutung der Definitionen für das internationale Selbstverständnis der Pflege – als Grundlage für eine professionelle Identitätund als Orientierung für zukünftige Entwicklungen des Berufs.

Einblicke in den Übersetzungsprozess 

Der ehemalige DBfK-Bundesgeschäftsführer Franz Wagner und Roswitha Koch, Leiterin Pflegeentwicklung beim SBK, berichteten anschließend von der Arbeit des Übersetzungsteams. Sie stellten heraus, dass der Weg zur konsentierten deutschsprachigen Version anspruchsvoll war und intensive Abstimmungen erforderte. „So nah wie möglich am Original, so frei wie nötig“, lautete die gemeinsame Maxime. Ziel war es auch, nicht nur die Worte, sondern auch die zugrunde liegende Haltung aus dem englischen Original zu übertragen. 

Die neuen Definitionen präsentierten (v.l.o.): Katharina von Croy (Moderation), Franz Wagner, Elisabeth Potzmann, Roswitha Koch, Vera Lux, Spohie Ley und José Luis Cobos Serrano.
Die neuen Definitionen präsentierten (v.l.o.): Katharina von Croy (Moderation), Franz Wagner, Elisabeth Potzmann, Roswitha Koch, Vera Lux, Spohie Ley und José Luis Cobos Serrano.

Unterschiede zwischen den Sprach- und Begriffskulturen in Deutschland, Österreich und der Schweiz stellen in einem solchen Werk dann aber Herausforderungen dar – etwa bei begrifflichen Eigenheiten wie Spital und Krankenhaus, dem nicht verwendeten Buchstaben „ß“ im schweizerischen Sprachgebrauch oder den unterschiedlichen Pflege-Berufsbezeichnungen in den drei Ländern. Hier hat sich das Team schließlich auf den Begriff „Pflegefachperson“ geeinigt. Koch betonte: „Man muss Kompromisse eingehen können, sonst kommt keine gemeinsame Version zustande.“ Wagner ergänzte: „Jeder der Verbände musste eine Begriffsübersetzung akzeptieren, mit der er nicht ganz happy war – das gehört dazu.“
 

Berufspolitische Bedeutung 

Anschließend arbeiteten die Präsidentinnen der drei Verbände die berufspolitische Wirkung der neuen Definitionen heraus. Elisabeth Potzmann, Präsidentin des ÖGKV, hob die strategische Relevanz der Übersetzung hervor: „Ohne eine gemeinsame deutsche Version hätten wir bald viele unterschiedliche Varianten im Umlauf.“ Die Definition sei sowohl für die Ausrichtung der Berufsverbände als auch für die politische Arbeit und Interessenvertretung essenziell. Sie sei ein Spiegel ihrer Zeit – und zugleich ein Dokument mit Blick in die Zukunft. Die Präsidentin des SBK, Sophie Ley, sprach über die praktische Umsetzung: „Wir sind in der Schweiz viersprachig – und doch eint uns diese Definition. Sie ist nicht nur ein Text, sondern ein Aufruf zum Handeln.“ DBfK-Präsidentin Vera Lux griff diesen Gedanken auf und betonte, wie wichtig es sei, sich mit dem Inhalt aktiv auseinanderzusetzen: „Unsere Arbeitsfelder haben sich verändert – jetzt ist der richtige Zeitpunkt, dies in den neuen Definitionen abzubilden.“ Sie machte deutlich, dass vor allem auch Führungskräfte in der Pflege gefordert sind, die neue Definition vorzuleben und an ihre Teams weiterzugeben. 

In der abschließenden Diskussionsrunde zeigte sich, dass die neuen Definitionen zum Nachdenken anregen. Es gab Fragen, ob sie nicht zu akademisch oder zu abstrakt formuliert seien. Die Referierenden betonten jedoch, dass die Definitionen vor allem als Kompass verstanden werden sollten – nicht als ein theoretisches Konstrukt, sondern als gemeinsame Orientierung und kollektiver Auftrag an die gesamte Berufsgruppe. Und so schloss Franz Wagner die Veranstaltung auch mit dem klaren Appell: „Wir ernennen alle, die heute hier waren, zu Botschafter:innen der neuen Definition. Tragen wir sie weiter in die Pflegepraxis und in die Öffentlichkeit!“

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