DBfK aktuell - Mai 2024

Drei Gesundheitssysteme – ähnliche Probleme und Lösungen

Im März fand das diesjährige Jahrestreffen der deutschsprachigen Berufsverbände des International Council of Nurses (ICN) in Berlin statt. Zentrale Themen waren der Fachpersonenmangel, die Schaffung erweiterter Pflegerollen und die Pflegebildung.

DBfK-Präsidentin Christel Bienstein und der stellv. Geschäftsführer Peter Tackenberg begrüßten die
Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbands (ÖGKV), Elisabeth Potzmann, und deren Vizepräsidentin Tamara Archan sowie die Präsidentin des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK), Sophie Ley, und Geschäftsführerin Yvonne Ribi.

Der SBK berichtete zum Stand der Umsetzung der Pflegeinitiative Schweiz, die in zwei Stufen organisiert ist, begleitet von einem schweizweiten Fachmonitoring zur Personalausstattung. Bis Sommer 2024 sollen neue Finanzierungsgrundlagen über die Kantone zur Stärkung der Ausbildungsoffensive und zur Umsetzung von autonomen Berufsbefugnissen umgesetzt sein. In einer zweiten Stufe werden verbesserte Rahmenbedingungen, Personalausstattung und Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zu Verordnungsbefugnissen und Vergütung im Leistungsrecht angegangen. Obwohl die Richtung stimmt, sind viele (auch neue) bürokratische Hürden und rechtliche Voraussetzungen zu überwinden.

In Österreich ist seit Anfang 2024 das Gesetz in Kraft, nachdem diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen eine Erst- und Weiterverordnung von pflegerelevanten Medizinprodukten ausführen können. Zudem fällt nunmehr die Pflegegeldeinstufung (ähnlich der Pflegebegutachtung in Deutschland) in den Zuständigkeitsbereich der professionellen Pflege. Die österreichische Ausbildungsoffensive regelt zudem die akademische Erstausbildung auf dem Niveau Bachelor of Science in Nursing als Regelausbildung. Für die bereits in der Praxis tätigen Pflegefachpersonen sind Anrechnungsmöglichkeiten umgesetzt.

Der DBfK berichtete zu den jüngsten Entwicklungen um ein Pflegekompetenz- und Pflegeassistenzgesetz und zum verabschiedeten Pflegestudiumsstärkungsgesetz sowie zu den Personalbemessungsverfahren in der Akut- und Langzeitpflege. 

Am zweiten Tag fand ein Besuch im Projekt „Windschatten Berlin“ der Ernst Freiberger-Stiftung
statt. Das Young Carer Zentrum ist eine Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche mit schwer kranken Familienmitgliedern aus ganz Berlin. Derartige Angebote entstehen im ganzen Bundesgebiet und es konnten gute Bezüge zur Vernetzung mit u. a. der Schulgesundheitspflege festgestellt werden.

Im Austausch beim DACH-Treffen waren (v. l.) Tamara Archan, Elisabeth Potzmann, Christel Bienstein, Sophie Ley, Peter Tackenberg und Yvonne Ribi.
Im Austausch beim DACH-Treffen waren (v. l.) Tamara Archan, Elisabeth Potzmann, Christel Bienstein, Sophie Ley, Peter Tackenberg und Yvonne Ribi.

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